Franz Kuzmich; Markus Münch; Robert Heiglauer; Schöberl & Pöll OEG, Wien/A
Heimat Österreich gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH
Schöberl & Pöll OEG (Generalplanung und Bauaufsicht); BOEK (Bauphysik); Vasko + Partner (Haustechnik); Werkraum ZT-GmbH (Statik)
2006
Wien/A, Utendorfgasse
Massivbau
Erster sozialer Passivhauswohnungsbau gemäß des internationalen Passivhausstandards
Erste zertifizierte Passivhauswohnanlage Österreichs
Die Grundlagen für dieses Projekt, das die Anforderungen des sozialen Wohnungsbaus mit denen des Passivhausstandards zu verbinden sucht, beruhen auf Ergebnissen der Studie „Anwendung der Passivtechnologie im sozialen Wohnbau“, die im Rahmen der Programmlinie „Haus der Zukunft“ vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit Österreichs gefördert und 2003 beendet wurde. Im Anschluss konnte ein Bauträger zur Umsetzung der Projektergebnisse gefunden werden. Es entstand der erste soziale Wohnungsbau nach internationalem Passivhausstandard in Wien und die erste zertifizierte Passivwohnhausanlage Österreichs.
Das Ensemble besteht aus drei Baukörpern, die parallel angeordnet und nord-südorientiert sind. Zwei der drei Baukörper schließen im Westen an eine bestehende Blockrandbebauung an. Sie wurden alle auf einer gemeinsamen Tiefgarage errichtet und werden jeweils nordseitig erschlossen.
Für die Nordseite wurde eine Lochfassade mit etwas tieferen Brüstungen gewählt, um trotz der Anforderungen des Passivhauskonzeptes großzügige Ausblicke zu gewähren. Im Süden jedoch sind die Fenster großflächig ausgeprägt, um die Sonnenenergie passiv nutzen zu können. Besondere Beachtung erfuhren die privaten Freiflächen. Sie werden nicht nur als Nutzfläche verstanden, sondern auch als Gestaltungselement in der zweiten Fassadenebene.
Das Passivhauskonzept sieht eine Restbeheizung über eine Komfortlüftung mit Wärmegewinnung vor, die durch eine zentrale Gasbrennwertanlage unterstützt wird. Die Lüftungsanlage bläst warme Luft zugfrei und geräuschlos durch Lüftungsschlitze über den Türen in die Zimmer und saugt die Abluft in den Sanitärräumen und der Küche ab. Durch Thermostate kann die Luftmenge und Temperatur in den Wohnungen individuell geregelt werden.
Das statische System beruht auf einer Scheibenkonstruktion aus Stahlbeton, die sowohl wirtschaftlich ist als auch unterschiedliche Grundrisslösungen zulässt. Um den Passivhausstandard zu erfüllen, wurde eine Außendämmung von 30 cm angebracht und eine 3-fach Verglasung für die Fenster gewählt. Zur Vermeidung von Wärmebrücken zwischen dem Gebäude und der nicht wärmegedämmten Tiefgarage erfolgt der Lastabtrag über nur wenige Auflagerpunkte.
Bildnachweis: Bruno Klomfar, Wien
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