Zaha Hadid, London
Stadt Straßburg/F
Mayer Bährle (Projektberatung); Dr.-Ing. Luigi Martino (Statik); Albert Grandadam (Kontaktarchitekt); Barbara Kruger, Mario Merz (beteiligte Künstler)
2001
Straßburg, Hoenheim-Nord
Schon seit langem bemühte sich die Stadt Straßburg, die Innenstadt von permanent wachsendem Personennahverkehr und damit einhergehender Lärm- und Schadstoffbelastung zu befreien. Aus diesem Grund wurde das Konzept entwickelt, außerhalb der Stadt Parkplätze an Straßenbahnendhaltestellen anzulegen, um damit der Bevölkerung den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr so einfach wie möglich zu machen. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts war die Realisierung von zwei Straßenbahnlinien A und B, die die Stadt in Ost-West- bzw. Nord-Süd-Richtung durchqueren.
Der Terminus Hoenheim-Nord ist eine dieser Endhaltestellen mit einem Parkplatz für ca. 800 Pkw. Als weitere Funktionen sind Bushaltestellen, ein Wartebereich, Fahrradstellflächen, Toiletten und ein kleiner Laden integriert. Ganz im Sinne der verkehrsplanerischen Idee verzahnt Zaha Hadid den Parkplatz mit der Straßenbahnstation, indem sie für die Station eine Art zweite Ebene aus der Grundfläche emporhebt und zum Dach eines eingeschossigen Volumens faltet. Die beiden Ebenen - Parkplatz und Station - werden lediglich graphisch unterschieden, nämlich hellgrau durch den Sichtbeton der Station und dunkelgrau durch den Asphaltbelag des Parkplatzes.
Der öffentliche Raum unter dem Dach des Straßenbahnendhaltpunktes wird durch die bewusst rauen, unbehandelten Flächen geprägt. Es ergibt sich ein reizvolles Zusammenspiel aus der dunklen Asphaltdecke am Boden und dem hellgrauen Betondach. Dessen Untersicht wird durch die Überlagerung von Schalungsfugen, der fleckigen Farbvariationen im Beton und den langrechteckigen Oberlichtern inszeniert.
Zaha Hadid wurde für den Terminus Hoenheim-Nord im Mai 2003 mit dem Mies van der Rohe Award ausgezeichnet.
Bildnachweis: HatjeCantz Verlag, Ostfildern
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