Fink + Jocher, München
Studentenwerk München
Stephan Riedel, Florian Braun, Katharina Leuschner, Andreas Matievits, Martin Vaché, Christos Chantzaras, Florian Lünstedt, Andreas Schmid, Felix Singer, Jon Steinfeld, Barbara Zierer (Mitarbeit Architektur)
2005
Campus der TU-München, Enzianstraße 1+3
Schottenbauweise mit Stahlbetondecken
schwarz pigmentierte Fassaden-Betonplatten
Architekturpreis Beton 2005 - Lobende Erwähnung
Deutscher Architekturpreis 2007
In einer kleinen, aber feinen Gebäudestudie hat das Büro von Fink + Jocher zweierlei zelebriert: Ein vielseitiges Raumangebot zum studentischen Wohnen und die Ausführung mit vorgefertigten Elementen. Der Ort bietet eine hochschulnahe Unterbringung in fußläufiger Entfernung zum Campus an und ein neuzeitliches, offenes Ambiente, das im Gegensatz zur kleinteiligen Umgebungsbebauung steht. Individualität ist erwünscht und kann sich in verschiedenen Wohnformen ausdrücken.
Wohnen in Vierergemeinschaften oder zu zweit ist ebenso möglich wie im Einzelzimmer. Um eine höchstmögliche Flexibilität bei der Gestaltung der Räume zu gewährleisten, haben alle Möbel Räder und können so nach Herzenslust umgruppiert werden.
Kritischer Punkt ist die umlaufende Erschließung über Laubengänge vorbei an den Zimmern der Kommilitonen. Steuerbare Membrane sind das Mittel, die Einblicke zu regulieren.
Als weiteres, gewöhnungsbedürftiges Element darf das Seilnetz aus Edelstahl gelten, das anstelle eine Geländers das Haus umspannt. Wilder Wein soll zukünftig das Netz umranken und die subjektive Sicherheit für die Bewohner erhöhen. Die rote Laubfärbung im Herbst wird zudem zum zusätzlichen Farbakzent in dem auf wenige Details reduzierten Gebäude.
Die beiden Gebäude mit 112 Wohnungseinheiten sind als Schottenbau mit Stahlbetondecken konzipiert. Die Nasszellen sind vorgefertigt. Die Betonplatten der Fassade wurden schwarz pigmentiert, die Fertigteile der Laubengänge und der Außentreppe erhielten über Hochofenzement ihre helle Tönung.
Konstruktiv sehr einfach gehalten, erfährt das Doppelgebäude „seinen Kick aus der Oszillation seiner horizontalen Kanten und der Schwindel erregenden kaum wahrnehmbaren Absturzsicherung des Stahlnetzes“, so die Jury des Architekturpreises Beton.
Ein guter Mix aus Wohneinheiten, großzügigen Fenstern mit halbtransparentem Sichtschutz und zurückhaltenden Details lassen viel Potenzial für studentisches Wohnen. Bemerkenswert sei, so die Jury, auch die äußere Erschließung der Apartments über die Laubengänge, die akzentuierend zu den dunklen Fassadenelementen aus hellen Betonfertigteilen hergestellt sind.
Bildnachweis: Michael Rasche, Dortmund
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