Johannes Wiesflecker, Innsbruck
Tiroler gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungs GmbH, Innsbruck
ZSZ-Ingenieure, Innsbruck (Statik), Gottfried Mayr, Innsbruck (Bauphysik), Ingo Peis, Innsbruck (HKLS-Planung)
2008
Innsbruck, Santifallerstraße 3
Aus zwei in der Grundform quadratischen Baukörpern setzt sich das Studentenheim an der Santifallerstraße in Innsbruck zusammen. Es steht neben der Pfarrkirche Petrus Canisius von Horst Parson, der auch ein an dieser Stelle vormals stehendes Wohnheim entworfen hatte. Wegen erheblicher Baumängel wurde es 2004 abgerissen. An gleicher Stelle plante Architekt Johannes Wiesflecker die beiden Gebäude des neuen Bischof-Paulus-Heims.
Auf die städtebauliche Situation neben der Kirche und im Übergang zur anschließenden Wohnbebauung zum Innufer reagiert der Planer, indem er die Baukörper vom Boden abhebt und sie auf V-förmige Stützen stellt. Als straßenräumliche Aufweitung schafft die entstandene Platzmulde zusammen mit den Zwischenräumen eine durchlässige Zone zum Fluss hin.
Die beiden Kuben stehen im Abstand von neun Metern zueinander. Während das Treppenhaus im größeren Haus im Gebäudeinneren verläuft, schiebt es sich im kleineren Baukörper mit Stahlblech verkleidet nach außen und wird zum augenfälligen Fassadenelement. An den Seiten sind die Bauten fast vollständig geschlossen. Nach Süden und Norden öffnen sie sich mit bandartigen Holz-Glas-Fensterfronten und durchgehenden Balkonzonen zur Stadt und zum öffentlichen Leben.
87 großzügige Einzelzimmer mit Nasszelle und Balkon umfasst das Studentenwohnheim. Frei stehende Küchenzeilen in den Gemeinschaftsbereichen versorgen bis zu jeweils 12 Zimmereinheiten. Der öffentliche Raum unter den Gebäuden, die Aufgangstunnel und Treppenhäuser sind ebenso wie die unterschiedlich ausgerichteten Gemeinschaftszonen in Sichtbeton gehalten, die Möblierung und ihre Zusammensetzung stammt von den Bewohnern.
Die Wandscheiben bestehen aus 20 cm starkem Beton mit 14 cm Innendämmung, auf der Innenseite teilweise verputzt. Besondere Vorgaben und Anforderungen an die Betonqualität wurden seitens der Architekten nicht gestellt. Selbst das Schalbild entstand zufällig: Die Oberfläche des Betons sollte rau und roh bleiben.
Bildnachweis: Markus Bstieler, Innsbruck
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