Roland von Wölfel, Nürnberg
Deutsche Einheit Fernstraßenplanung und Bau GmbH, Berlin
Adam Hörning GmbH & Co., Aschaffenburg (Ausführung)
2001
Bundesautobahn A71 bei Gehlberg
Einteiliger Überbauquerschnitt in steifer Stahlverbundbauweise
Mit einer Spannweite von 252 Metern überspannt Deutschlands derzeit größte Bogenbrücke das tiefe Tal der Wilden Gera. Anstelle der ursprünglich ausgeschriebenen Balkenbrücke hatte sich der Sonderentwurf einer Betonbogenbrücke mit 110 Metern Höhe von Roland von Wölfel als innovative und kraftvolle Lösung durchgesetzt.
Zwischen den Anschlussstellen Gräfenroda und Oberhof überquert die Autobahn den Fluss, eine Bahnlinie, eine Straße und eine alte Deponie. Die stützenlose Überquerung des Tals stellte sich als richtige und kostengünstige Baumaßnahme heraus. Mit der gewählten Bauweise konnte die aufwändige Gründung von Pfeilern in einer alten Mülldeponie sowie die Schwächung eines im Tal quer verlaufenden altersschwachen Bahndamms vermieden werden. Möglich wurde die wirtschaftliche Bogenvariante durch die Anwendung eines einteiligen Überbauquerschnittes in steifer Stahlverbundbauweise. Die Fahrbahnplatte ist unter Aufrechterhaltung des Verkehrs teilweise oder insgesamt erneuerbar.
Der im Freivorbau mit Taktlängen von ungefähr sechs Metern realisierte Betonbogen gilt als besondere Ingenieurleistung. Der erstmals ausgeführte einteilige Kastenquerschnitts des Überbaus trug zu einer beträchtlichen Kostenersparnis des Brückenbaus bei. Das äußerst robuste Bauwerk fügt sich als beeindruckend schlanker Bogen ideal in die Landschaft ein. Für die herausragende gestalterische Eleganz in Verbindung mit der genannten Ingenieurleistung erhielt der Entwurfsverfasser den Deutschen Brückenbaupreis 2006.
Bildnachweis: Brückenbaupreis, Berlin
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