Cadaval & Solà-Morales, Barcelona/E
privat
2008
Puerto Escondido, Mexiko
Innen und außen Sichtbeton
Sechs Autostunden von Acapulco entfernt, ließ sich die mexikanische Bauherrin von dem Architektenpaar Eduardo Cadaval und Clara Solà Morales ein turmartiges Wohnhaus am Hafen in Puerto Escondido mit direktem Blick auf den Pazifik entwerfen. Flexibel, komfortabel und ökologisch sollte das Gebäude sein sowie die Möglichkeit bieten, viele Gäste aufnehmen zu können, zudem den harten klimatischen Bedingungen mit salzhaltiger Luft und hohen Temperaturen Stand halten - und das alles bei geringen Kosten.
Aus statischen und ästhetischen Gründen entschieden sich die Architekten für eine Ausührung in Beton. Was zunächst naheliegend erscheint, war mit einigen Schwierigkeiten verbunden: denn im Gegensatz zu westeuropäischen Ländern fehlt den Bauarbeitern vor Ort die Erfahrung mit dem Werkstoff. Cadaval und Morales ließen sich davon nicht irritieren und reizten ihr Gebäude konstruktiv bis an die Grenzen aus. Drei Volumen fügen sich nun zu dem Baukörper zusammen: ein turmartiger Gebäudeteil im Süden zur Straße hin mit Galerieebene, einem Schlafzimmer mit Bad und einem Austritt auf die Terrasse, ein liegender Gebäudeteil im Norden mit Schlafräumen und einem weiteren Bad sowie dem dazwischen liegenden, zweigeschossigen, offenen Wohnraum mit Küche und großem Essbereich. Der südliche Gebäudeteil kragt drei Meter über die gesamte Hausbreite aus, der nördliche sogar fünf Meter.
Wegen der sehr hohen Temperaturen in Puerto Escondido sind die Aufenthaltsräume nicht nach Süden ausgerichtet. Geschickt ordnen die Architekten den auskragenden Gebäudeteil über dem Wohnraum im Erdgeschoss an, so dass er als eine Art Vordach vor Sonneneinstrahlung schützt. Die nach Norden ausgerichtete Glasfassade mit Klappläden aus Holz lässt sich komplett öffnen und verschließen. Nach Süden liegende Öffnungen über dem mittleren Gebäudeteil erlauben eine Querlüftung des Hauses, die durch Ventilatoren unterstützt wird und die Klimaanlage überflüssig macht. Ebenfalls für Abkühlung sorgt der Pool vor der Terrasse des Wohnbereiches. Der Verzicht auf die Klimaanlage sowie die Wiederverwendung fast aller am Bau verwendeten Materialien, wie z.B. die Nutzung der Schaltafeln als Türen, kommen den ökologischen Anforderungen nach.
Grau, weiß und schwarz sind die vorherrschenden Farben des TDA House. Etwas Besonderes sind die leuchtend roten Hängematten auf der oberen, offenen aber überdachten Terrasse des Turmes. TDA ist übrigens die Abkürzung von "Terreno Despues des Acapulco" und heißt soviel wie "das Grundstück irgendwo hinter Acapulco".
Die Entscheidung der Architekten, Beton als Baustoff einzusetzen, hat neben konstruktiven Gründen mit der Idee zu tun, einen innen und außen homogenen Baukörper zu schaffen. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse spielt die Wärmedämmung keine Rolle, ebenso die in Europa aufwendigen Details zu Dachabdichtung und Dachrändern mit Blechabdeckungen. Als Schalung wurden horizontal liegende Schalbretter verwendet.
Bildnachweis: Cadaval & Solà-Morales, Barcelona/E
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