Badia Berger Architectes, Paris
Slh Ile-de-France, Gentilly
Batiserf Ingénierie, Fontaine (Tragwerksplanung); Sogeti, Paris (Gebäudetechnik); Albino Taravella, Les Mureaux (Akustik)
2013
78711 Mantes-La-Ville, 28 Boulevard Roger Salengro
Zur Stärkung der Hochschulen außerhalb der Metropolen rief die französische Regierung Anfang der 1990er-Jahre das Programm Unerversité 2000 ins Leben. Seitdem sind über das ganze Land verteilt mehrere Universitäten und Forschungsinstitute entstanden, darunter das Institut des Sciences et Techniques des Yvelines, kurz ISTY. Es gehört zur Universität Versailles und hat seinen Hauptsitz am neuen Hochschulcampus in Mantes-La-Ville, einer kleinen Gemeinde rund 50 Kilometer westlich von Paris.
Erstes Gebäude und zentrale Anlaufstelle auf dem Campus ist ein Technologiezentrum nach Plänen des Pariser Ateliers Badia Berger. Bereits 2008 hatten Marie-Hélène Badia und Didier Berger den Wettbewerb für den Neubau gewonnen, fünf Jahre und einige Überarbeitungsrunden später steht das zweigeteilte Gebäude den insgesamt 1.500 Studierenden zur Verfügung. Sie beschäftigen sich hier mit angewandter Mechatronik sowie dem Zusammenwirken von mechanischen, elektronischen und informationstechnischen Elementen und Systemen.
Der Neubau setzt sich aus einem zweigeschossigen, die Bebauungshöhe der Umgebung aufnehmenden Betonsockel und einem darüber aufragenden, viergeschossigen Baukörper mit einer Verkleidung aus vertikalen Holzlamellen zusammen. Die beweglichen Lamellen sorgen für eine dynamische Erscheinung des gesamten Gebäudes und betonen seine Bedeutung als Dreh- und Angelpunkt auf dem Campus. Ein Zwischengeschoss oberhalb des Sockels verstärkt die optische Trennung zwischen beiden Gebäudeteilen. Hier ist die Cafeteria mit angeschlossener Dachterrasse angeordnet, in den beiden unteren Etagen ein Hörsaal, eine große Werkhalle und die Büros der Lehrkräfte, darüber befinden sich die Seminarräume und Forschungsbüros.
Hinter der Holzverkleidung des oberen Baukörpers verbirgt sich eine Stahlbetonkonstruktion; die Fassaden des zweigeschossigen Sockels sind aus glatt geschaltem Dämmbeton hergestellt. Bei ihm handelt es sich um einen gefügedichten Leichtbeton mit porösen Gesteinskörnungen wie etwa Blähton, Blähglas oder Schaumglasgranulat, die vollständig von der Zementmatrix eingeschlossen sind. Das geschlossene Gefüge sorgt für eine hohe Druckfestigkeit, die Lufteinschlüsse für eine gute Dämmwirkung.
Im Technologiezentrum sind die Außenwände 40 Zentimeter dick und tragend ausgebildet. Nahezu bündig darin sind unterschiedlich große, schwarz gerahmte Fenster eingelassen. Mit ihrer teils unregelmäßigen Anordnung verleihen sie dem massiven Betonsockel eine spielerische Anmutung. Auf der Nordfassade sticht der Haupteingang als breites, gläsernes Element heraus. Es durchbricht die Betonwand auf ganzer Höhe und verbindet sich mit der Glasfassade des Zwischengeschosses darüber. Die Betonoberflächen im Gebäudeinneren blieben bis auf die Deckenuntersichten unverputzt und ungestrichen.
Bildnachweis: Takuji Shimmura, Paris
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