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Touristeninformation in Brixen

MoDus Architects, Brixen

Architektur

MoDus Architects, Brixen

Bauherr

Touristeninformation Brixen

Projektbeteiligte

Luca Bragagna, Brixen (Tragwerksplanung); Unionbau, Sand in Taufers (Bauunternehmen); Elektro Josef Graber, Brixen (Elektroplanung); Pezzei, Vahrn (Haustechnik); Hannes Huber Metall und Glas, Varna (Verglasungen und Fenster); Beton Eisack, Chiusa (Sichtbetonproduzent); Designtrend, Bozen (Bearbeitung Sichtbetonfassade)

Jahr

2019

Ort

Brixen, Regensburger Allee 9

Beschreibung

Um eine uralte Platane legt sich die neue Touristeninformation in Brixen. Das Architekturbüro Modus, das den Neubau geplant hat, nennt das Bauwerk entsprechend „Treehugger“; die Umarmung des Baumes ist jedoch nur eine Geste von vielen. Das Gebäude befindet sich auf einem Zwickel zwischen zwei Straßen, die von Süden in Richtung des beschaulichen Zentrums der Südtiroler Stadt führen. Die Hofburg mit ihren ausladenden Gartenanlagen flankiert das Gebäude auf der einen, der örtliche Campus der Freien Universität Bozen auf der anderen Seite.

Das weitgehend aufgeständerte Erdgeschoss sorge dafür, dass das Bauwerk seinen Körper wie auf Zehenspitzen nach oben hebe, schreiben die Architekturschaffenden von Modus. Gleichzeitig lassen die im Grundriss konkaven Sichtbetonwände die Touristeninformation skulptural erscheinen, was an dieser prominenten Stelle die nötige Präsenz erzeugt und beim Vorbeispazieren für dynamische Ansichten sorgt.

Skulpturales Tor zur Stadt
Zur Altstadt hin kragt das Obergeschoss des Gebäudes aus und schafft dadurch vor dem Eingang einen überdachten Vorplatz. Die Platane auf der Westseite sitzt in einem kreisförmigen Rasenfeld, das zum Verweilen einlädt. Daneben ist das Dach in einem sanften Bogen zur Straße hin verlängert, sodass wiederum ein geschützter Außenraum entsteht. Das Erdgeschoss ist fast durchgehend verglast und erlaubt dadurch Einblicke in den öffentlich zugänglichen Bereich der Touristeninformation.

Im ersten Obergeschoss sind Büroräume und – zur Stadt hin – ein großer Besprechungsraum angeordnet, der jedoch keine spektakulären Ausblicke bietet. Der Raum öffnet sich lediglich mit einem Oberlichtband zu dem an dieser Stelle abgestuften Dach hin. Von außen bleibt dieses Fenster unsichtbar, sodass der Bau auf der Eingangsseite besonders massig und skulptural, durch die Auskragung zugleich einladend wirkt.

Beton

Der Rinde angenähert
Das Bauwerk wurde einschalig mit Innendämmung erstellt; die Dicke der Betonwand beträgt 30 cm, insgesamt ist das Bauteil 46 cm stark. Für die Außenwände ließ das Planungsteam einen hellen Sichtbeton mit Kalkstein sowie dunklem Porphyr als Körnung verwenden.

Um eine homogene Erscheinung zu erreichen, wurde die Fassade in aufeinanderfolgenden bis zu neun Meter hohen Abschnitten gegossen. Erst nachdem die Wandflächen vollständig betoniert waren und einen geschlossenen Ring bildeten, ließ man die Geschossdecken einbringen. Die Untersicht der Decken blieb ebenso unbekleidet wie die eingehauste Wendeltreppe und die Stützen.

Der Sichtbeton der Fassaden wurde nach dem Aushärten manuell gestockt, sodass die Körnung nun in Form von weißen und anthrazitfarbenen Einsprengseln auf der rauen Oberfläche sichtbar ist. Das Planungsteam vergleicht das Erscheinungsbild mit jenem der Rinde der Platane, um die sich das Bauwerk legt: Auch diese ist schuppig-rau und wird von hellen und dunklen Bereichen geprägt. -chi

Quelle

Baunetz Wissen Beton

Bildnachweis: Oscar Da Riz, Bozen (Fotografien); MoDus Architects, Brixen (Pläne, Fotos Baustelle)

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