Enota, Ljublijana
Terme Olimia, Podčetrtek
2012
Podčetrtek, Slowenien
An einem Kreisverkehr in der slowenischen Kleinstadt mit dem unaussprechlichen Namen Podčetrtek scheinen tektonische Erdverschiebungen stattgefunden zu haben. Gesteinsblöcke brechen aus dem Boden empor; dazwischen sprühen Wasserfontänen wie Geysire in die Höhe. Was nach einem Naturereignis aussieht, ist die Gestaltung eines Kreisels an einer Bundesstraße mit hohem Verkehrsaufkommen. Er liegt zwischen einer kommunalen Sporthalle mit Sportplätzen auf der einen und einer Hotelanlage mit angeschlossener Therme auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Sämtliche Gebäude sowie das städtebauliche Gesamtkonzept stammen vom Architekturbüro Enota aus Ljublijana. Nach ihren Plänen entstanden die Sporthalle, das Hotel Sotelia und das Orhidelia Wellnesszentrum. Der Kreisel soll zur Verlangsamung des Verkehrs beitragen, aber auch die Zufahrten zu den Hotel- und Freizeiteinrichtungen vereinfachen. Bei der Ausformung des Platzes orientierten sich die Planer in Form, Farbe und Material an den Anliegergebäuden. Die großformatigen, dunklen Betonblöcke greifen die monolithische Gestalt der Sporthalle auf, das Wasser der Fontänen ist eine Anspielung auf die Spa-Anlage. Der Kreisel umfasst eine Fläche von 380 m² und wurde mit einem Gesamtbudget von 33.000 Euro realisiert.
Bei den quaderförmigen Betonblöcken handelt es sich um massive Bauteile mit einer Breite von drei Metern und einer Höhe von sechs Metern. In unterschiedlichen Abständen und Winkeln zueinander in den Boden des Kreisverkehrs eingebaut, wachsen die Blöcke vom Randbereich mehr und mehr in die Höhe ins Zentrum des Platzes. Alles deutet auf eine Bewegung unter der Erdoberfläche hin, welche die Fahrbahn aufsprengt. Die Aufstellung der Blöcke erfolgte jedoch nach strenger geometrischer Vorgabe der Architekten. Die tonnenschweren Blöcke wurden mit Schwertransportern auf die Baustelle transportiert und in das vormodellierte, fundamentierte und gegen Abrutschen bewehrte Gelände eingepasst. Dazu wurden die Betonquader zunächst in der Mitte des Kreisels fixiert und von dort aus jeweils in ihre endgültige Position ausgerichtet.
Die Herstellung der Betonblöcke erfolgte mit glatter Schalung im Werk, die Ausführung ist scharfkantig. Anschließend wurden die mit basaltgrauen Pigmenten eingefärbten Betonflächen geschliffen. Fließt Wasser darüber, spiegelt sich der Himmel auf den Oberflächen der übergroßen Steine. Der Boden zwischen den Blöcken ist mit einem kleinformatigen Kopfsteinpflaster belegt, zwischen dem das Wasser versickert.
Bildnachweis: Miran Kambič, Ljublijana
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