Baumschlager-Eberle, Vaduz/FL
WHO/UNAIDS, Genf
HRS, Lausanne, Crissier/CH (Generalunternehmer); DI Ernst Mader, Bregenz/A und Bruno Rissi, St. Gallen/CH (Statik); Glas Marte GmbH, Bregenz/AT, BCS S.A., Neuchatel/CH (Fassade)
2007
Genf, Schweiz, Avenue Appia
Frei tragende Betonscheibe im Eingangsbereich
Mit dem Ziel, Aids zu bekämpfen haben die Vereinten Nationen (UN) das Koordinierungsprogramm UNAIDS ins Leben gerufen. Zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die Mitarbeiter von UNAIDS nun ihre Büroräume im ehemaligen Park des WHO-Stammhauses. Die Architekten Baumschlager-Eberle berücksichtigten bei der Planung des Neubaus die Topographie sowie die bestehende Bebauung aus den 60er Jahren, ein Hochhaus von Jean Tschumi. Dieses steht wie ein Riegel parallel zum Hang. Der Neubau besteht aus einer horizontalen Scheibe, in der die Büros angeordnet sind. Diese steht auf drei "Füßen", die ebenfalls Raum für Büros bieten. Sie stemmen die beiden Hauptebenen der Scheibe hoch in den dritten Stock. Damit eröffnet sich der Raum für eine lang gestreckte Halle, die den Blick vom Eingang bis zum erhöht liegenden Café über 110 m frei hält.
Der umgebende Park wird über die Bepflanzung in den Höfen in die Architektur mit einbezogen. Die Bürozellen richten sich mit Glaswänden zu den bepflanzten Innenhöfen. Die Büroetagen sind flexibel konzipiert: Während die Mitarbeiter von UNAIDS in Einzel- oder Zwei-Personen-Büros arbeiten, bevorzugen die Angestellten der WHO Großraumbüros.
Beton dient in dem Verwaltungsgebäude als strukturgebendes Element. Die Stahlbetonkonstruktion trägt unterschiedliche Schichten der Fassade, ohne selbst im Vordergrund zu stehen. Mit ihr ließ sich die erhebliche Spannweite der dreigeschossigen und stützenfreien Halle realisieren. Eine freistehende vertikale Betonscheibe im Eingangsbereich trägt die Lasten der darauf liegenden zwei Bürogeschosse und lässt diese über dem ansteigenden Gelände schwebend erscheinen. Als „Stütze des Hauses“ gewährleistet sie eine ausreichende Steifigkeit gegen Verschiebungen und Verdrehungen des Baukörpers. Zudem ermöglicht die Wandscheibe die großzügige Freihaltung des Außenbereiches.
Quelle:
Bildnachweis: Eduard Hueber, Brooklyn NY/USA
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