Landratsamt Rems-Murr-Kreis
Albrecht Braun GmbH, Amstetten (Steinlieferant); Klöpfer GmbH & Co. KG, Winnenden (Ausführung)
Berglen-Öschelbronn
Sandsteinbeton
Für die Befestigung und Gestaltung von Geländesprüngen gibt es kein allgemein gültiges Rezept. Zwar lässt sich manches aus Erfahrungen beurteilen. Aber erst anhand der konkreten Verhältnisse kann man entscheiden, auf welche Weise der Erddruck nachhaltig aufgefangen beziehungsweise Schubkräfte in standsicherem Untergrund abgeleitet werden können. So auch in Öschelbronn, einem malerisch zwischen Streuobstwiesen gebetteten Dorf am Rande der Region Stuttgart.
Beim Ausbau der Ortsdurchfahrt entstand in dem erhöhten Anschlussgelände ein steiler Abhang, der zudem mit einem gewissen Rückschwenk modelliert werden musste, um die Sicht zu verbessern, weil die Fahrbahn einen Bogen macht. Den Boden sanft ansteigen zu lassen, war nicht ohne weiteres machbar, er ist privates Eigentum; nicht weit entfernt von der Hangkante stehen Wohnhäuser mit Gartenterrassen. Daher musste die Böschung auf rund 120 m Länge bis in 2,50 m Höhe gestützt werden. Diese Aufgabe übernehmen gestaffelte Weinbergmauern aus Sandsteinbeton in Drahtgitterkörben – auch Gabionen genannt.
Die Mauersteine sind aus einem besonderen feinkörnigen Beton gefertigt, der durch eine entsprechende Bearbeitung das Aussehen von Sandstein hat.
Die Steine der Weinbergmauer wirken wie hammerecht behauen; es gibt sie in sieben Längen von 250 bis 600 mm.
Allerdings zeigte sich, dass die statischen Erfordernisse nicht auf der ganzen abzustützenden Strecke gegeben waren und die Mauern in der ursprünglich angedachten Ausführung dem Druck von Erdreich und Wasser nicht standhalten konnten. So kam man auf den Gedanken, die Steine in Drahtgitterkörbe zu packen, die eine Bewehrungsfunktion übernehmen, und mit Schotter zu hinterfüttern.
Meist werden solche Behälter aus verzinktem Stahldraht mit Bruchgestein verfüllt, seltener mit Rundkornmaterialien. Sie haben sich seit langem bewährt, sind sehr belastbar und können modulartig verwendet werden, auch frei stehend.
Der regelmäßige Steinverband sorgt für einen hochwertigen Eindruck. Der typische zeitlose Charme einer Weinbergmauer ist auch hinter Gitter präsent. Zumal man bei der Wahl der Körbe auf eine dezente Konstruktion achtete. Sie haben quadratische Maschen mit 100 mal 100 mm Weite. Die Verbindungspunkte sind geschweißt. Eine frostfreie Fundierung ist bei Gabionen nicht immer zwingend notwendig, weil leichte Verformungen schadlos für die gesamte Konstruktion abgefangen werden können.
Bildnachweis: Albrecht Braun GmbH, Amstetten
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