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Wohnüberbauung Dreikönigshof in Mainz

Atelier 5 Architekten und Planer AG, Bern

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Dauerhaftigkeit Farbe Fertigteile Wohnen

Architektur

Atelier 5 Architekten und Planer AG, Bern

Bauherr

Wohnbau Mainz GmbH

Projektbeteiligte

Kirstein Rischmann Architekten und Ingenieure GmbH, Mainz (Ausführungsplanung); BauCon Ingenieure GmbH, Mainz (Tragwerksplanung); Grebner Ingenieure GmbH, Mainz (Tragwerksplanung); GWS AG für Wärme und Strom, Mainz (Haustechnik); Adler + Olesch Landschaftsarchitekten BDLA/SRL, Mainz (Landschaftsarchitektur); Arge Dreikönigshof Mainz, bestehend aus: Bilfinger Berger AG, Karl Gemünden GmbH&Co.KG (Ausführende Baufirma)

Jahr

2006

Ort

Mainz, Martinsstraße/Kästrich

Konstruktionsmerkmale

Stahlbetonfertigteilrahmen

Besonderheiten

Vorgesetzte Fassade aus schieferfarbig eingefärbten Stahlbetonfertigteilen.

Preise

2007 - Lobende Erwähnung

Beschreibung

In bester Innenstadtlage von Mainz wurde die ehemalige Brauerei Schöfferhof - Dreikönigshof in Mainz zu Wohn- und Gewerbenutzung umgebaut. Das etwa 5.000 qm große Areal befindet sich auf einer Hochterrasse in prominenter Lage am Kästrich und erstreckt sich entlang der Martins- und der Mathildenstraße. Dom und Bahnhof liegen in unmittelbarer Nähe. Aus dem Bestand der ehemaligen Brauerei waren Gebäudeteile in die Planung zu integrieren, so dass der Dreikönigshof zwar stadträumlich wirksam wird und dabei klare Akzente setzt, wesentliche Teile der mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshäuser jedoch im Inneren des Baublocks zu integrieren waren. Mit dem Dreikönigshof ist zugleich ein neuer öffentlicher Quartiersplatz geschaffen worden, der eine Brücke zur Nachbarschaft bildet. Dies zeigt sich besonders an der Nord-Ost-Ecke, wo die Bebauung von der Straßenfront zurückweicht und ein stadträumliches Entree entsteht.
In der Anlage selbst gibt es ein Netz von Gassen, welche die einzelnen Häuser zu einem Ganzen zusammenfügen und mit den von Kreuzgängen umschlossenen Höfen zu einem kontemplativen Rundgang einladen. Größe und Proportion der unterschiedlich gestalteten Höfe orientieren sich am Kreuzgang der benachbarten St. Stephanskirche. Sie bilden im dichten städtischen Quartier kleine Oasen der Ruhe. U- bzw. kreuzförmig miteinander vernetzt bilden sie eine differenzierte Hofstruktur.

Beton

Die Neubauteile erhielten eine vorgesetzte Fassade aus schieferfarbig eingefärbten Stahlbetonfertigteilen. Dabei sah die Regelausführung horizontale Gesimsriegel in Höhe der Stockwerksdecken vor. Sie lasten sich auf vertikalen Stützen ab, die im Raster der Geschosslängswände angeordnet wurden. Im Bereich der Loggien wurden jeweils zwei geschosshohe Sichtblenden angeordnet, die durch horizontale Riegel abgefangen werden. Nach analogem Konstruktionsprinzip sind die Kreuzgänge aus Stahlbetonfertigteilen entwickelt: Auf den Fertigteilrahmen aus Stielen und Riegeln wurden Stahlbetonfertigteilvollplatten verlegt.

Die auf einem Raster basierende flexible Gebäudestruktur bietet Alters-, Geschoss- und Maisonettewohnungen an, die sich durch ihre Vielfältigkeit auszeichnen. Eine große Anzahl von Wohnungen ist nach zwei Seiten ausgerichtet und bietet abwechslungsreiche Ausblicke in die unterschiedlich gestalteten Außenbereiche. Der Baumbestand der angrenzenden Parzellen wird in die Hofgestaltung ebenso miteinbezogen wie die atmosphärische Wirkung der umgebenden historischen Gebäude. Dabei sind nicht nur Kreuzgang, Grenzmauer und Steinhof zusammen mit Nachbargebäuden als Ganzes entwickelt worden – in den kühlen und sachlich modernen Fassaden des Dreikönigshofs spiegeln sich die warmen Farbtöne der umgebenden Bebauung. Der Blick von oben in einen der „Klosterhöfe“ ist ein besonderes Ereignis; ob Sonnenschein oder Regenwetter, der Kontrast des schieferfarbenen Betons zum Grün der Höfe verstärkt den Bezug zur gestalteten Natur, die einen wesentlichen Anteil an der Wohnqualität innerhalb der städtischen Anlage darstellt. Manche Wohnungen haben ein Gegenüber im malerischen St.-Vincent-Stift, die anderen den Blick auf die St. Stephanskirche und die höher gelegenen Wohnungen schließlich den Weitblick bis in den Taunus. Um den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, die grandiose Aussicht über die Stadt zu genießen, wurden in den oberen Geschossen großzügige, für alle Bewohner zugängliche Dachterrassen geschaffen.

Quelle

Text- und Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von "Architekturpreis Zukunft Wohnen 2007"

Bildnachweis: BauBild Berlin/ Stephan Falk

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