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Wohnungsbau Herzogstraße, Düsseldorf

TRU Architekten, Berlin

Architektur

TRU Architekten, Berlin

Bauherr

privat

Projektbeteiligte

Tragwerksplanung: ahw Ingenieure GmbH, Halle/Saale
Statiker Fassadenelemente: Brameshuber + Uebachs INGENIEURE GmbH, Aachen
Haustechnik: Schauz Ingenieurbüro für Haustechnik, Willich
Elektroplanung: Planungsbüro Jansen GmbH, Rheurdt
Brandschutzgutachter: Görtzen Stolbrink & Partner mbB, Düsseldorf
Landschaftsarchitektur: Ziegler Grünkonzepte Landschaftsarchitekt, Düsseldorf

Jahr

2022

Ort

Düsseldorf

Konstruktionsmerkmale

Beton-Schottenbauweise

Besonderheiten

Schachbrettoptik durch versetzt angeordnete Brise-Soleil-Elemente

Preise

Nominierung DAM Preis 2024
Anerkennung BDA Architekturpreis Düsseldorf 2023

Beschreibung

Wie verdichtet man im ohnehin schon am engsten besiedelten Quartier Deutschlands? Im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt sind die Blöcke besonders tief. In ihrem Inneren trifft man häufig eine unstrukturierte Mischung aus Werkstätten, Lagern, Garagen und allerlei Hinzugefügtem auf viel versiegelter Fläche mit wenigen grünen Flecken an. In der Herzogstraße allerdings lässt sich seit März 2022 etwas anderes entdecken: ein viergeschossiges, klar geschnittenes Hinterhaus, das den früheren Hof in zwei unterteilt. Mit seinen 12 bezahlbaren Mietwohnungen, davon die zwei im Erdgeschoss mit eigenem Gartenanteil und barrierefrei, ist es ein äußerst sinnvoller Nachfolger des ohnehin aufgegebenen Gewerbes, dessen Hinterlassenschaften ohne Verluste abgeräumt werden konnten.

Nachdem das geklärt war, machten es sich TRU Architekten zur Aufgabe „relevante Nachverdichtung zu schaffen, ohne, dass es unangenehm dicht wird“, so Gründungspartner Karsten Ruf. Die Enge des Bauplatzes für das neue Haus, das die gesamte Grundstücksbreite einnimmt, war eine echte Herausforderung. Die Wohnungen sind alle nach Norden und Süden ausgerichtet, die Fassaden ganz unterschiedlich behandelt. In die zum ersten, dem nördlichen Hof und damit zum Vorderhaus hin ausgerichtete Fassade sind scheinbar zufällig eher kleine Fensteröffnungen eingestreut. Dahinter liegen Erschließungsflächen und Schlafräume. Die Südseite zum Gartenhof mit den Wohn- und Essbereichen hingegen ist voll verglast. Wie ein Regal steht eine Balkonschicht davor. Und an ihr wiederum ist das befestigt, was dem Haus seinen eigenständigen Charakter verleiht: regelmäßig gelochte, schachbrettartig versetzt angeordnete Sonnen- und Sichtschutzelemente, die den Übergang zwischen Innen und Außen definieren und je nach Lichteinfall ein Punktemuster auf die Holzböden der Wohnungen werfen.

Beton

Die geschosshohen Elemente bestehen aus Stahlbetonfertigteilen. Auch für die Balkonplatten und die Schotten zwischen den Wohnungen haben TRU Stahlbeton gewählt. Die Decken haben Sichtbetonoptik. „Für Beton haben wir uns aus gestalterischen und bautechnischen Gründen entschieden. Die Ausführung des Sonnenschutzes aus gelochten Betonfertigteilen stellt eine wartungsfreie Konstruktion dar, die eine hohe Lebensdauer haben wird“, erklärt Karsten Ruf die Materialwahl. Ein Luft-Wärmepumpensystem, die Teilbegrünung des ehemals vollständig versiegelten Hinterhofs, das kompakte Gebäude und nicht zuletzt der robuste Baustoff sind die wesentlichen Bausteine für die nachhaltige Grundkonzeption dieses Hauses.

Quelle

Christina Gräwe für EINSATEAM

Bildnachweis: Werner Huthmacher, Berlin

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