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Zentraler Leitstand des Zementwerks Dotternhausen

architektur-k, Geisingen

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Baden-Württemberg Industrie- und Gewerbebau

Architektur

architektur-k, Geisingen

Bauherr

Holcim (Baden-Württemberg) GmbH, Dotternhausen

Projektbeteiligte

Bau Mauch, Dunningen (Sichtbeton–Hochbau); Märklin Baugeschäft, Rosenfeld (Sichtbeton-Außenbereich); Estrich Moser, Albstadt (sichtbarer Zementestrich); Holcim (Baden-Württemberg) GmbH, Dotternhausen (Zement)

Jahr

2007

Ort

Dotternhausen

Besonderheiten

Die formgebenden Betonbauteile sind so zueinander komponiert, dass ein schwebender Effekt entsteht.

Beschreibung

Was bislang unabhängig voneinander an fünf Stellen im Holcim Zementwerk in Dotternhausen der verteilt war, ist seit April 2007 eins: Ein neuer zentraler Leitstand in moderner und funktionaler Architektur umfasst die Leitstände des Drehrohrofens, der Zementmühlen und des Kraftwerks. Einzelarbeitsplätze – bisher zum Teil weit voneinander entfernt – sind nun in der großzügigen Leitwarte untergebracht und schweißen die Mitarbeiter noch enger als Team zusammen.

Wenn Techniker über ihre neue Arbeitsstätte sinnieren, ist oft Technik der Auslöser für eine Idee. Der Wunsch einen Leitstand für integratives und konzentriertes Arbeiten, eingeteilt in drei Bereiche zu bekommen, wurde von Holcim kurz mit dem Sichwort „Wankelmotor“ beschrieben. Die Architekten Thomas Kreuzer und Andreas Ernst setzten mit ihrem Team diesen Gedanken auf Anhieb so präzise um, dass es beim ersten Entwurf geblieben ist. Aus der gleichmäßigen dreigeteilten Geometrie des Wankelmotors und dem länglichen Grundstück entstand so die äußere elliptische Form des Leitstandes.
Thomas Kreuzer: „Wir waren absolut frei in der Gestaltung, haben aber das Raumprogramm und den Kostenrahmen klar gesetzt bekommen.“ Alle Vorgaben wurden erfüllt. Vom ersten Brainstorming bis zur Einweihung sind gerade mal zwei Jahre vergangen. Der Neubau fügt sich gut in die Gebäudewelt des Zementwerks ein. Der Zentrale Leitstand vereint Funktionalität und Form. Er ist das „Nervenzentrum“ der Zementherstellung. Von hier aus haben die Mitarbeiter freie Sicht auf das „Herzstück der Produktion“, den Drehrohrofen mit dem Wärmetauscherturm. Beide Stockwerke sind großzügig verglast und vermitteln Offenheit.
Die Mitarbeiter, die im 3-Schicht-Betrieb vom Leitstand aus Brecher, Mühlen und Ofen steuern und kontrollieren, fühlen sich in der hellen und freundlichen Umgebung wohl. Nicht nur auf Ästhetik, sondern auch auf Arbeitsergonomie wurden sorgfältig geachtet. Auch ist die energetische Optimierung gelungen. Sonnenschutzglas und transluzente Glaselemente mit Okaluxfüllungen lassen viel Licht hinein, schützen aber vor allzu viel Wärme.

Die ellipsenförmige, offen gestaltete Leitwarte bietet genügend Raum, um sich voll auf die Daten auf den Monitoren zu konzentrieren. Gleichzeitig ermöglicht sie aber auch einen direkten Informationsaustausch untereinander. Großbildprojektionen ermöglichen einen schnellen gemeinsamen Einblick ins Tagesgeschehen. Der großzügige, ebenfalls ellipsenförmige Stehtisch lädt ein zum Gespräch und bietet auch mehreren Kollegen Platz. Das Gebäude mit seinen freundlichen Räumlichkeiten unterstreicht die Wertigkeit dieser Arbeitsbereiche, die Identifikation und Motivation der Mitarbeiter ist entsprechend groß.
Futuristisch mutet nicht nur das Gebäude an – auch die Technik, die darin steckt, entspricht dem neuesten Stand und ist sehr zukunftsorientiert. Neueste Programm- und Prozesstechnik und ein hoher Automatisierungsgrad sorgen für gleichmäßige Prozesse, fördern eine konstant hohe und ausgewogene Qualität, bieten Sicherheit und Umweltschutz.

Beton

Beton leistet viel – zumeist allerdings im Verborgenen. Sichtbar sollte das Material sein – nicht umsonst steht Holcim für Zement, Kies und Beton.
Die Kunst liegt auch in der Kombination. Der geschliffene Sichtestrich mit Kieselzuschlag bildet einen robusten Belag im Untergeschoss. Die ansonsten beim Betonieren verwendeten dunkelbraun glänzenden Schaltafeln wurden hier als Wand-Gestaltungselement verwendet. Ein Büro, Aufenthalts-, Besprechungs- und Sozialräume sind unten angesiedelt.
Eine Sichtbetontreppe – das einzige Betonelement, das als Fertigteil hergestellt wurde – führt nach oben. Der honigfarbene Bambusparkett im Obergeschoss, der aus Doppelbodenelementen besteht, unter denen sich kilometerlange Kabel verstecken, bildet einen harmonischen Kontrast zur großen Fensterfläche.
Beton ist ein natürlicher Werkstoff und die Bauteile wurden auf der Baustelle teils unter schwierigen Wetterbedingungen von Hand gemacht.“ So stehen Architekt und Bauherr dazu, dass nicht alle Ecken und Kanten nach dem Ausschalen absolut scharfkantig sind oder sich sogar auch mal ein kleines Kiesnest auftut. Architekt Kreuzer: „In der Natur gelten Unregelmäßigkeiten als schön und lebendig. So haben auch Farbunterschiede, Lunker und Wolken im Naturstein ihren besonderen Reiz.“
Die Akustik ist in der Leitwarte mit einem Akustikelement aus Rippenstreckmetall optimal gelöst. Die Schrankwände sehen nicht nur schmuck aus, sondern sind sehr funktional: rot durchgefärbte gelochte MDF-Akustikplatten reduzieren den Geräuschpegel zusätzlich.
„Beton ist zunächst ein schweres Material. Mit diesem Material den Eindruck von schwebender Leichtigkeit zu erwecken, ist eine echte Herausforderung“, erläutert Architekt Kreuzer. „Die formgebenden Betonbauteile – drei Wandscheiben, zwei elliptische Deckenplatten und eine umgekehrte Kegelstumpfstütze – sind so zueinander komponiert, dass ein schwebender Effekt entsteht.“ Die Betonplatten im Außenbereich mit der schönen Besenstrichoberfläche und den integrierten Strahler verstärken nachts den Eindruck einer schwerelosen Leitwarte.

Quelle

Bilder und Textmaterial mit freundlicher Genehmigung von opuc C | 3.2007

Bildnachweis: Holcim (Baden-Württemberg) GmbH

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