Beton.org Betonbau Architektur Objektdatenbank Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften in Hamburg
MRLV Architekten Markovic Ronai Lütjen Voß, Hamburg
Weber + Poll, Hamburg (Statik); Reinhold & Mahla, Oststeinbek (Glasfassaden, Glasdächer und Fenster); Eudur-Bau, Herzebrock-Clarholz (Betonwerksteinfassaden); HL Technik, Hamburg (Haustechnik)
2003
Hamburg, Bundesstraße 53
Betonwerksteinfassade
Das im Grundriss an ein Z erinnernde Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften vermittelt durch seine Geometrie auf unterschiedlichen städtebaulichen Ebenen zwischen den benachbarten Bauten des Campusgeländes. Die Z-Form entsteht durch das "Ausschneiden" von parallel zu den angrenzenden Gebäudekanten geschnittenen Dreiecksflächen aus einem ursprünglich kubischen Volumen; sie nimmt die divergierenden Richtungen der Baukörper sowie der Straßenflucht auf, gleichzeitig entstehen differenzierte Außenräume.
Der Bau vereint unter anderem das Institut für Meereskunde und das Max-Planck-Institut für Meterologie unter einem Dach - eine äußere Entsprechung der beiden Forschungsbereiche findet sich in der Fassadengestaltung wieder: Die Farbgebung ist in den Tönen "ozeangrün" und "himmelblau" gehalten. Die Farbigkeit entsteht durch Natursteinpigmente, die dem Beton der vorgehängten Kunststeinfassade beigefügt wurden. Diejenigen Wände des Zentrums, die durch das "Aufschneiden" entstanden sind, wurden dagegen mit siebbedruckten Glasplatten belegt. Die beiden Fachbereiche mit Arbeits- und Besprechungsräumen sind in getrennten Gebäudeteilen untergebracht, werden aber über eine offene Erschließungszone diagonal miteinander verbunden. In die tieferen Baukörperteile sind dreieckige Atrien eingeschnitten, über die die inneren Erschließungsflächen belichtet werden: Glaselemente mit eingelegten mikroprismatischen Folien leiten das Tageslicht auch in die unteren Geschosse. Im Erdgeschoss befinden sich die gemeinsam genutzten Funktionen wie Bibliothek, Seminarräume und Verwaltung.
Die durchgängig tragend ausgebildeten Außenwände - Ausnahmen bilden lediglich die beiden Ganzglasfassaden der zentralen Eingangshalle - wurden als Stahlbetonkonstruktion gefertigt und mit 5,40 x 1,65 m großen Öffnungen versehen. Auf der Rohkonstruktion wurde außen die Dämmung montiert und mit einem wasserabweisenden Vlies kaschiert. Die zur Bundesstraße hin orthogonal stehenden Wände wurden mit großformatigen farbigen Betonplatten verkleidet, analog zu den Tätigkeitsfeldern der darin beheimateten Institute. Die abgewinkelten Außenwände erhielten dagegen eine Bekleidung aus siebbedrucktem und punktgehaltenem Glas, deren leichte Farbigkeit nicht in Konkurrenz mit den farbigen Betonplatten treten sollte. Die Elemente der Fertigteilfassade und der Glasfassade sind direkt an den Stahlbetonaußenwänden des Gebäudes befestigt.
Bildnachweis: MRLV Architekten, Hamburg
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