Dauerhafter Beton + hochwertige Bauausführung = Freude am Garten

Die Gestaltung von Zugang und Garten prägt zusammen mit der Fassade das Erscheinungsbild eines Wohnhauses. Beides erfordert daher die gleiche Sorgfalt in der Planungsphase.

Der Ursprung der bürgerlichen Gartenkultur in Deutschland findet sich in den italienischen Renaissancegärten des 15. und 16. Jahrhundert sowie den französischen Barockgärten des 17. Jahrhunderts. In dieser Zeit entstand die Idee, dass der Garten die Architektur im Freien fortführt. Heute ist der Garten ein Lebens- und Kulturraum, in dem man gerne seine Freizeit verbringt und den man auch gerne vorzeigt.

Die Gestaltungselemente eines Wohngartens sind vielfältig: Bäume, Büsche, Hecken, Pflanzen. Aber auch die Wege, Beeteinfassungen, Plätze, Treppen und Hangbefestigungen geben dem Planer die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung. Gartenbauelemente aus Beton sind Produkte der Neuzeit. Sie ermöglichen bei vernünftigen Preisen unterschiedlichste Formen, Farben und Oberflächen. Im ökologischen Garten bieten sie den großen Vorteil, ohne Einsatz von Chemie dauerhaft und pflegeleicht zu sein.

Bauteile aus Beton bringen vom Baustoff her alles für eine dauerhafte und ästhetische Gestaltung mit. Damit sich dies aber auch im fertigen Garten wiederfindet, sind bei der Planung einige einfache Regeln zu beachten.

Hangbefestigungen

Schon die berühmten Gartengestalter des 19. Jahrhunderts setzten Höhenunterschiede gezielt zur Belebung der Landschaft ein. Meist hatten sie es mit großen Flächen zu tun, sodass häufig die sanfte Böschung als Lösung gesucht wurde. Heute stehen dem Gartengestalter mit Hangbefestigungselementen aus Beton dauerhafte und elegante Bauteile zur Verfügung, mit dem auch auf mitteleuropäisch kleinen Grundstücken Höhenunterschiede befestigt werden können. Im Flachland kann es auch ein einfaches Hochbeet sein, das - eingefasst z. B. von Betonpalisaden - den Garten bereichert.

Treppenelemente aus Beton helfen, die Höhenunterschiede im Garten sicher zu überwinden und im Kleinen räumliche Effekte zu erzielen.

Beton-Palisaden und Stützmauern aus Beton stehen auf Dauer nur senkrecht, wenn sie sicher im Boden eingespannt sind. Diese Bauteile werden einseitig durch Erddruck belastet, der je nach Boden und Entwässerung die Höhe des hydrostatischen Wasserdrucks erreichen kann. Bei abzufangenden Geländehöhenunterschieden über 1 m sollte auf jeden Fall eine statische Berechnung erfolgen.

Beton-Palisaden, die für geringe Höhenunterschiede vorgesehen sind, werden zu einem Drittel der Palisadenlänge in einem Betonfundament eingebunden. Die Palisade wird dabei so eingesetzt, dass unter dem Fuß ein Betonfundament von 10 cm Höhe entsteht.

Bei allen senkrechten Hangbefestigungen ist es wichtig, die Fugen so abzudichten, dass kein Wasser durchsickern kann. Dafür sprechen nicht nur ästhetische Gründe sondern auch das Ausspülen von Erdreich von der Rückseite der Hangbefestigung. Hinter der Hangbefestigung ist dementsprechend das Wasser über eine Dränage abzuführenunden. Die Palisade wird dabei so eingesetzt, dass unter dem Fuß ein Betonfundament von 10 cm Höhe entsteht.

Zu beachten ist, dass Stützmauern bis zu 2 m Höhe über Geländeoberfläche ohne Baugenehmigung erstellt werden dürfen. Bei Grenzbebauungen sind aber grundsätzlich die Bestimmungen der Nachbargesetze der Bundesländer zu beachten, da von einer Geländeerhöhung keine Beeinträchtigung für das Nachbargrundstück ausgehen darf.

Auch bei bepflanzbaren Böschungselementen, die meist geneigt versetzt werden, ist auf ein solides Fundament aus Beton zu achten. Entspricht die Neigung der Hangbefestigung zum erhöhten Gelände dem natürlichen Böschungswinkel des anstehenden Bodens, wirkt auf die Hangbefestigung kein Erddruck. Bei steileren Winkeln und Höhenunterscheiden über 1 m ist ggf. eine Statik anzufertigen. Der Boden hinter dieser Hangbefestigung sollte ausreichend durchlässig und am Fuß dräniert werden, damit kein Hangwasser durchtritt.

Für Gartentreppen stehen neben der flexibel an die örtlichen Gegebenheiten anpassbaren Treppe aus Ortbeton auch Blockstufen als Fertigteile in vielen verschiedenen Abmessungen und Oberflächenausführungen zur Verfügung. Die Blockstufen mit z. B. einer Vorsatzschale aus Naturstein erfüllen auch höchste ästhetische Ansprüche. Die Fertigteile werden in ein Fundament aus Ortbeton gesetzt und sind nach kurzer Zeit begehbar.

Betonpflasterflächen

Die in unseren Breiten regelmäßigen Niederschläge machen eine solide Befestigung der häufig zu begehende Gartenwege erforderlich. Die zahlreichen Formen, Farben und Oberflächenstrukturierungen der Betonpflastersteine bieten dem Planer die Möglichkeit individueller Gestaltung.

Mit speziellen Betonpflasterstein-Systemen ist die vollständige Versickerung auch größerer Niederschlagsmengen möglich. Die meisten Kommunen honorieren die ökologischen Flächenbefestigungen dadurch, dass bei der Berechnung der Abwassergebühren die entsprechenden Flächen als nicht versiegelt gelten.

Beim Anlegen von Gartenwegen mit Betonpflastersteinen ist darauf zu achten, dass eine stabile seitliche Einfassung erfolgt. Dazu werden Rasenkantensteine oder eine Reihe Betonpflastersteine in Beton versetzt. So ist sichergestellt, dass die äußeren Pflastersteinreihen nicht im Laufe der Zeit zur Seite weggeschoben werden und sich die Pflasterfugen öffnen. Das Anlegen der Tragschicht der Pflastersteinfläche bedarf besonderer Sorgfalt. Bei nicht befahrbaren Wegen reicht eine ca. 20 cm dicke Tragschicht aus Mineralgemisch oder Kies der Lieferkörnungen 0/32 oder 0/45.

Vor dem Verlegen der Pflastersteine ist eine Bettungsschicht aus z. B. einer Lieferkörnung 0/4 oder 0/5 einzubauen, die zum Ausgleich der zulässigen Dickentoleranzen der Betonpflastersteine dient. Die maximale Korngröße des Bettungsmaterials darf 8 mm nicht überschreiten.

Für nicht befahrbare Flächen reichen Pflastersteine in Dicken von 6 cm bis 8 cm aus. Das Verlegemuster der Betonpflastersteine sollte vom Planer vorgegeben werden und gemäß des Rastermaßes der gewählten Steine so ausgerichtet werden, dass möglichst wenig Pass-Steine in den Randbereichen erforderlich werden. Müssen Pass-Steine geschnitten werden, darf kein Pass-Stein kleiner als der halbe Normalstein sein. Der Winkel des Zuschnitts sollte kleiner als 45 ° bleiben.

Die Betonpflastersteine müssen mit einem Fugenabstand von 3 mm bis 5 mm untereinander eingebaut werden. Eine Pressverlegung ohne Fugen ist nicht zulässig und kann zu Kantenabplatzungen an den Steinen führen, welche die optische Qualität der Pflasteroberfläche beeinträchtigen.

Zum Füllen der Fugen ist ein angepasstes Fugenmaterial zu verwenden, das nicht in das Bettungsmaterial abwandern kann. Entsprechende Infos stellt der Betonverband Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG) auf betonstein.org zur Verfügung.

Die Befestigung der Garagenzufahrt und der Stellplätze stellt höhere Anforderungen an den Aufbau einer Betonpflasterfläche als Gehwege im Gartenbereich. Die Randeinfassungen müssen z. B. aus soliden Einfassungs- oder Tiefbordsteinen in einem Betonfundament und mit einem Rücken aus Beton hergestellt werden, um Verschiebungen der Betonpflastersteine durch Brems- und Lenkkräfte zu verhindern. Die Abbildung zeigt den Aufbau einer befahrbaren Pflasterbefestigung und wesentliche zugehörige Technische Regelwerke.

Die Auslegung des Oberbaus aus Tragschicht und Decke richtet sich nach der zu erwartenden Belastung. Bei Feuerwehrzufahrten oder Bereichen der Müllentsorgung größerer Wohnanlagen kann z. B. zeitweise Schwerlastverkehr auftreten.

Die technische Broschüre „Dauerhafte Verkehrsflächen mit Betonpflastersteinen“ des Betonverbands Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG) enthält detaillierte Angaben für die richtige Planung und Ausführung. Einen schnellen Überblick kann sich der Planer auf der Internetseite des Verbands verschaffen.

Das Versickern von Niederschlagswasser ist ökologisch sinnvoller als das oberflächliche Abführen in die Kanalisation. Dabei muss stets gewährleistet sein, dass Boden und Grundwasser nicht verunreinigt werden können. Im privaten Wohnumfeld ist dies fast immer gegeben.

Eine Fläche aus Betonpflastersteinen gilt dann als versickerungsfähig, wenn die sogenannte Bemessungsregenspende von 270 l/(s ∙ha) – ein statistisch einmal in fünf Jahren auftretender Regen bei einer Regendauer von zehn Minuten – vollständig versickern kann. Dafür muss nicht nur die Decke aus Betonpflastersteinen geeignet sein, sondern auch Tragschicht und Untergrund. Dies ist gegeben, wenn jede der Schichten auf Dauer eine Wasserdurchlässigkeit von kf ≥ 5,4 ∙ 10-5 m/s aufweist. Bei der Bemessung ist zu berücksichtigen, dass die Versickerungsleistung durch Eintrag von mineralischen und organischen Feinanteilen auf 25 % bis 10 % der Anfangsleistung schrumpfen kann.

Bei der Decke aus Betonpflastersteinen kann die erforderliche  Durchlässigkeit durch ausreichend große Fugen erreicht werden. Bei einem Rastermaß von 20 cm x 20 cm und einer Fugenbreite von 3 cm z. B. ergibt sich eine versickerungsoffener Flächenanteil von 28 %. Bei Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton kann Niederschlagswasser auch direkt durch die Steine versickern.

Tragschichten und ggf. Unterbau müssen neben der erforderlichen Durchlässigkeit auch eine ausreichende Filterstabilität untereinander aufweisen, um eine Erosion zu vermeiden.

Für den Fall, dass die Regenspende – z. B. bei einem Starkregen - nicht versickert werden kann, ist eine Entwässerungsanlage für die verbleibenden Oberflächenabflüsse vorzusehen.

Detaillierte Angaben zur Planung sind der technischen Broschüre „Die fachgerechte Anwendung versickerungsfähiger Pflastersysteme aus Beton – Voraussetzungen, Anwendung, Umsetzung“ des Betonverbands Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG) zu entnehmen.

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