Patrick Gartmann, Chur/CH
Patrick Gartmann, Chur
Remo Collenberg, Chur (Haustechnik); SAR Elektro und Telematik GmbH, Chur (Elektroplanung); Liapor Schweiz Vertriebs GmbH, Olten und Calanda-Beton AG, Chur (Beton)
2003
Chur, Schweiz, Böschenstraße 5
Monolithische Bauweise
Das Wohnhaus des Ingenieurs und Architekten Patrick Gartmann wurde zwischen zwei Wohnhäusern in besonderer Topographie hoch über dem Rheintal am Hachwang Hang bei Chur im Kanton Graubünden errichtet.
Der Brückenprojektierer Gartmann liebt den Baustoff Beton und liebt Baustellen und deren rohen Charakter. In monolithischer Bauweise errichtete er sein dreigeschossiges Wohnhaus mit besonderer Raumaufteilung. Vom Hof aus stellt sich das Gebäude zunächst als eingeschossiger, bungalowartiger Baukörper mit Flachdach und Eingang dar. In ihm befinden sich der Wohnraum mit grandiosem Ausblick auf Chur und die Berge, ein Schlafzimmer mit Bad und die Treppe in Nord-Südrichtung nach unten. Das Zwischengeschoss beherbergt ein Arbeitszimmer mit drei quadratischen Fenstern sowie eine Einliegerwohnung. Die im unteren Geschoss angeordnete Wohnküche bietet eine großflächige Öffnung zum Garten und zur Veranda.
Im Innern vermitteln die nur wenigen, fast roh belassenen Materialien wie unbehandelter Beton und massives Nussbaum- oder Lärchenholz einen Eindruck von Rohbau. Der Boden im Wohnraum ist ein geschliffener, nicht polierter Betonboden, in den die Fußbodenheizung integriert ist. Wände und Decken sind ebenfalls aus sichtbar belassenem Beton, die nach dem Ausschalen nicht nachbehandelt wurden. Sämtliche Heizkörper sind nicht lackiert, sie zeigen sich in blankem Stahl.
Der monolithischen Bauweise legt ein einschichtiger Aufbau von Wand und Decke zu Grunde, d.h. es gibt keine Schichtung von tragenden und dämmenden Bauteilen. Das ist für die einheitliche Gestaltung eines Bauwerks von großer Bedeutung und erfordert einen Baustoff, der Tragfähigkeit, Dämmwerte und Optik vereint.
Der Architekt Gartmann entwickelte zusammen mit den Unternehmen Liapor und Calanda Beton den so genannten Isolationsbeton, der aus einer Mischung aus Zement, sowie Blähtonperlen und Recyclingglas-Granulat besteht. Die Herstellung von Blähton wie Blähglas erfolgt nach einem ähnlichen Granulier- und Brennverfahren. Blähton besitzt eine mäßig raue und geschlossene Oberfläche sowie im Inneren eine gleichmäßige, feine Porenstruktur. Blähglas ist ein mineralischer, faserfreier und ökologischer Werkstoff mit feinporiger Struktur und geschlossener Oberfläche, der als Recyclingglas zum Einsatz kommt. Bei beiden Werkstoffen liefern die geringen Rohdichten hervorragende Wärmeeigenschaften. Lufteinschlüsse sorgen für eine ausgezeichnete Wärmedämmung und tragen damit zur Energieeinsparung bei. Die Druckfestigkeit kann auf die Wärmedämmung abgestimmt werden.
Bildnachweis: Liapor, Olten
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