31.10.2024
Beton für Museumsbau
Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden
Spektakuläre Architektur und abstrakte Kunst in Wiesbaden – mitten in der hessischen Landeshauptstadt eröffnete vor kurzem das Museum Reinhard Ernst (mre)
Nach drei Jahren Planung und fast fünf Jahren Bauzeit eröffnete am 23. Juni 2024 das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden. Mit seinem Fokus auf abstrakte Kunst bereichert es die internationale Kunstszene und etabliert sich als Museum von Weltrang. Allein am Eröffnungstag kamen über 4.000 Besucherinnen und Besucher. Der neue Publikumsmagnet befindet sich im Herzen der Stadt, an der Kreuzung von Wilhelmstraße und Rheinstraße. Trägerin des Museums ist die gemeinnützige Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung aus Wiesbaden, die dort die private Sammlung abstrakter Kunst des Unternehmers präsentiert.
Bereits 2020 wurde auf einer Fläche von etwa 7.000 m² eine rund 46 × 65 m große Bodenplatte mit starker Bewehrung eingebaut. Die Dicke der Platte variierte zwischen 80 und 115 cm. Das Transportbetonwerk Wiesbaden der Betonniederlassung Rhein-Main-Taunus lieferte in mehreren Etappen, unterstützt vom Werk in Flörsheim, insgesamt etwa 1.800 m³ wasserundurchlässigen Beton der Festigkeitsklasse C30/37 in den Konsistenzklassen F3 und F4. Dieser Beton wurde mit dem Hochofenzement CEM III/A 42,5 N (na) hergestellt.
Weiterhin lieferte Dyckerhoff noch rund 8.000 m³ Beton für Wände und Decken, teilweise mit höheren Druckfestigkeiten bis zu C50/60, um den Anforderungen an die Tragfähigkeit gerecht zu werden. Hier wurde eine „Mischzementvariante“ aus dem CEM III/A 42,5 N (na) und einem CEM II/A-S 52,5 N verwendet.
Das Museum umfasst insgesamt 9.700 qm, davon etwa 2.500 qm Ausstellungsfläche. Das markante, würfelförmige Gebäude mit einer weißen Granitfassade und zentralem Atrium wird nicht umsonst von Einheimischen als „Zuckerwürfel“ bezeichnet. Entworfen wurde das Museumsgebäude vom japanischen Architekten und Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki.
Die Umsetzung des Gebäudes lag in den Händen des Frankfurter Architekturbüros schneider + schumacher, die beispielsweise auch für die Erweiterung des Städel Museums verantwortlich waren. Mit dem Rohbau waren die Unternehmen Karl Gemünden aus Ingelheim und Wolff & Müller aus Karlsruhe (ARGE Museum Reinhard Ernst) beauftragt.
Die Ausstellung Farbe ist alles! bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der Abstraktion nach 1945. Gezeigt werden 60 Meisterwerke aus der Sammlung Reinhard Ernst, die eindrucksvoll die wegweisenden Veränderungen in der Malerei in den USA, Japan und Europa veranschaulichen.
Bis zum 9. Februar 2025 ist zudem die erste Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur zu sehen. Diese widmet sich dem noch vor der Eröffnung verstorbenen Stararchitekten Fumihiko Maki und präsentiert Modelle einiger seiner herausragenden Projekte, darunter der Tower 4 des World Trade Centers in New York.
Quelle: Dyckerhoff GmbH