29.03.2022

CO2-Abscheideprojekt LEILAC 2

Im HeidelbergCement-Werk Hannover

Bis 2025 soll die Anlage 20 Prozent der CO2-Emissionen des Zementwerks abscheiden, was etwa 100.000 Tonnen CO2 jährlich entspricht. Um den Einsatz von fossiler Energie für die CO2-Abscheidung zu minimieren, wird zusätzlich der Einsatz alternativer Brennstoffe und elektrischer Energie getestet.

Das CO2-Abscheideprojekt LEILAC 2 (Low Emissions Intensity Lime And Cement) hat den Meilenstein “Financial Investment Decision“ erfolgreich passiert und geht nun in die Umsetzungsphase. Gemeinsam mit dem australischen Technologieunternehmen Calix und einem europäischen Konsortium wird HeidelbergCement eine Demonstrationsanlage bauen, die in das Zementwerk von HeidelbergCement in Hannover integriert wird. Die Anlage wird 20 Prozent der CO2-Emissionen des Zementwerks abscheiden können. Dies entspricht etwa 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

„LEILAC 2 ist eines von mehreren Carbon-Capture-Projekten, die wir bei HeidelbergCement derzeit vorantreiben“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Achten: „Wir begrüßen es sehr, diese Schlüsseltechnologie im industriellen Maßstab in unserem Werk in Hannover weiterzuentwickeln. Der Standort ist optimal gelegen, um den Transport des abgeschiedenen CO2 zur weiteren Nutzung bzw. zur Offshore-Speicherung zu ermöglichen.“ Das Unternehmen strebt mit mehreren bereits laufenden CCUS-Projekten bis 2030 CO2-Reduktionen von bis zu 10 Mio Tonnen an.

Beim Vorgängerprojekt LEILAC 1 wurde im belgischen Werk Lixhe von HeidelbergCement eine Pilotanlage zur CO2-Abscheidung mit einer Abscheidekapazität von 25.000 Tonnen CO2 pro Jahr errichtet. Mit LEILAC 2 soll in Hannover eine etwa viermal so große Anlage betrieben werden. Das Projekt geht nun 2022 in die Phase der Detailplanung, gefolgt von Beschaffungsaktivitäten und dem Bau der Anlage selbst. Mit dem Baubeginn wird 2023 gerechnet, abhängig von verschiedenen Kriterien, die in den kommenden Monaten erfüllt werden müssen. Zum Projektumfang von LEILAC 2 gehört auch eine umfangreiche Analyse möglicher Verbleibsoptionen des abgeschiedenen CO2, entweder zu Verwertungszwecken oder im Rahmen sicherer geologischer Offshore-Speicherung.

Mit der patentierten LEILAC-Technologie kann das bei der Zementherstellung freigesetzte CO2 in hochreiner Form über einen separaten Abgasstrom aufgefangen und in anderen Prozessen eingesetzt werden. Da hierfür nur minimale zusätzliche Energie benötigt wird und keine Chemikalien zum Einsatz kommen, geschieht dies auf besonders kostengünstige Weise. Die Technologie kann zudem in jedem Maßstab modular nachgerüstet werden und unterschiedliche Brennstoffe oder Energiequellen nutzen, einschließlich Biomasse, Wasserstoff oder Elektrizität, und bietet somit eine zukunftssichere Lösung.

Phil Hodgson, Geschäftsführer und CEO von Calix und Vorsitzender des Executive Board von LEILAC: „Dies ist ein entscheidener Meilenstein und ein Beweis für die Dynamik, die sich um das LEILAC-Projekt herum entwickelt. Dies unterstreicht die gute Zusammenarbeit der Konsortialpartner, die sich gemeinsam engagiert haben, um bei diesem wegweisenden Projekt signifikante Fortschritte zu erzielen."

Über LEILAC

Das LEILAC-Konsortium wird von der LEILAC Gruppe (Technologieanbieter Calix) geleitet und umfasst HeidelbergCement, CEMEX, Cimpor, IKN, Lhoist, Port of Rotterdam, BGR, RBINS-GSB, CERTH, POLIMI, LEAP und Engie. Es wird von GCCA, GCCSI, CEMBUREAU, ECRA, der Universität Clausthal und EuLA unterstützt. Das Projekt zielt darauf ab, eine bahnbrechende Technologie anzuwenden und zu demonstrieren, die es der europäischen Zement- und Kalkindustrie ermöglichen wird, ihren CO2-Fußabdruck erheblich zu verringern. 

Weitere Informationen finden Sie unter  www.project-leilac.eu

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