25.04.2019
Das Waschbecken aus dem 3D-Drucker
dade design druckt Beton
Über die äußerst umtriebige Schweizer Manufaktur dade design hatten wir schon mehrfach berichtet. Dabei ging es um "Baden in Beton", um "Beton-Selfies" und um neue Designer-Stücke für Küche und Bad.
Heute heißt es: Vorhang auf für das neue 3D-gedruckte Waschbecken "WAVE3d". Seit mittlerweile drei Jahren experimentiert das Team um den dade design-Gründer Andy Keel mit den Möglichkeiten des 3D-Drucks von Beton-Objekten und -Möbeln.
Das "WAVE3d" ist nun in Zusammenarbeit mit dem französischen Unternehmen XtreeE entstanden, das über die nötigen Kapazitäten zur Produktion größerer 3D-Drucksachen verfügt. Denn mit einem handelsüblichen Drucker für den Privatgebrauch lassen sich natürlich keine Waschbecken herstellen. Stattdessen kommt hier ein Industriegerät mit Roboterarm zum Einsatz, wie man es aus der Automobilfertigung kennt. Wie das konkret aussieht, zeigt dieser Film (unten auf der verlinkten Website zu finden).
Noch in diesem Jahr sind weitere Produkte wie Wandpaneele, Bänke oder Pflanzgefäße geplant, die in dem von Andy Keel scherzhaft "Würschtel-Technik" genannten Verfahren hergestellt werden.
Der visuelle Auftritt des 3D-Waschbeckens spricht für sich, aber bei dieser Produktionsmethode lassen sich gewisse Nachteile nicht leugnen. Zum Beispiel können keine Bewehrungen einfügt und die Oberflächen nicht geglättet werden. Damit sich das WAVE3d auch für den alltäglichen Gebrauch als Waschbecken eignet, wurde die Innenseite daher mit einer Schicht Polyurethan versiegelt und geglättet.
"Insgesamt", sagt Andy Keel, "herrscht beim 3D-Betondruck das Prinzip: Design follows technique. Die Herausforderungen der Technologie sind nicht ohne. Aber wir als kleine Manufaktur haben eine spielerische Art, komplizierte Aufgaben anzugehen. Wir spinnen manchmal einfach rum und probieren es aus."
Was auf diese Weise noch alles an innovativen und ästhetisch überzeugenden Design-Objekten und Projekten entsteht, lässt sich hier auf der Website von dade design begutachten.
Fotos: dade design
