09.01.2024
Dyckerhoff liefert Tiefbohrzement API Class K für innovatives Geothermie-Kraftwerk
In Geretsried südlich von München errichtet das kanadische Energieunternehmen Eavor den weltweit ersten Eavor-LoopTM, ein großes Tiefengeothermie-Kraftwerk mit einem geschlossenen System. Hierbei zirkuliert in einem unterirdischen Wärmetauscher selbstständig ein Wärmemedium im Tiefengestein, welches auf etwa 160 Grad Celsius erhitzt wird. Dadurch kann Erdwärme auch in thermalwasserfreien Tiefengesteinen gewonnen werden. Zwischen Juni und Dezember 2023 lieferte Dyckerhoff ca. 1.400 Tonnen API Class K Zement zur Baustelle nach Geretsried. Dyckerhoff Class K besteht aus unserem Basistiefbohrzement Class G sowie Quarzmehl mit hoher Reinheit und wird in der Mischanlage im Werk Lengerich hergestellt. Wie Class G ist auch Class K nach einem international anerkannten Industriestandard des American Petroleum Institute (API) standardisiert. Dyckerhoff war maßgeblich an der Aufnahme von Class K in diesen Standard beteiligt. Die Mischung kann für sämtliche Bohrlochzonen eingesetzt werden, eignet sich aber insbesondere für den Einsatz in großen Tiefen bei Bohrlochzonen mit hohen Temperaturen und Drücken. Die Bohrtiefe beträgt beim Projekt Geretsried ca. 4500 Meter. Für diese Anwendungen hat sich Class K über viele Jahre bei Explorations- und Produktionsbohrungen für Öl und Gas weltweit bewährt. Zudem reduzieren sich aufgrund des Quarzmehlanteils die CO2-Emissionen pro Tonne im Vergleich zu herkömmlichem Class G Tiefbohrzement um mehr als 20%.
Neben der üblichen Verwendung können Dyckerhoff Tiefbohrzemente auch für Bohrungen zur Förderung von geothermischer Energie oder von Grundwasser sowie zur unterirdischen Speicherung von Gas, Öl, Wasserstoff und CO2 Verwendung finden. Geothermie gehört zu den erneuerbaren Energien, ist aber im Gegensatz zu Sonne und Wind unabhängig von Jahres- und Tageszeiten sowie von der Witterung und somit konstant verfügbar. Die Nutzung von Erdwärme in großen Tiefen (Tiefengeothermie) gilt als wichtiger Schlüssel für die Versorgung von Fernwärmenetzen. Die bisher gängige Technik offener Systeme funktioniert nicht überall, da in großen Tiefen die nötigen Schichten mit Thermalwasser nicht so oft vorkommen. Mit der neuen Bohrtechnik und dem geschlossenen System des Eavor-LoopTM könnte sich das bald ändern und damit die Geothermie zur dritten Säule der erneuerbaren Energien werden.
Quelle: www.dyckerhoff.com