06.02.2025

Klimaneutral Massiv Bauen@skills.BW

Rückblick auf Abschlussveranstaltung

„Wird die Baukultur dem Klimaschutz geopfert?“ – Rückblick auf die Abschlussveranstaltung von „Klimaneutral Massiv Bauen@skills.BW“

„Kollaboration, neue Formen der Zusammenarbeit und flexiblere Prozesse sind die Schlüssel für die Bauwende“, so das Fazit der Abschlussveranstaltung von „Klimaneutral Massiv Bauen@skills.BW“ Ende Januar im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart. Rund 60 Fachleute aus Architektur, Ingenieurwesen und Bauwirtschaft diskutierten vor Ort unter der provokanten Frage „Wird die Baukultur dem Klimaschutz geopfert?“ gemeinsam über zukunftsfähige Konzepte für klimaneutrales Bauen.
 
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie der Klimaschutz in der Baukultur verankert werden kann, ohne die ästhetische Dimension der Architektur zu vernachlässigen. Die Impulsvorträge der hochkarätigen Referierenden verdeutlichten dabei, dass nachhaltiges Bauen und ästhetische Baukultur keineswegs im Widerspruch zueinander stehen müssen.
 
Martin Haas, Geschäftsführer haascookzemmrich STUDIO2050, mahnte, dass der Klimawandel zum Handeln zwinge. In seinem Vortrag zeigte er anhand von Beispielprojekten, wie Klimaschutz, Baukultur und ressourcenschonender Materialeinsatz erfolgreich miteinander kombiniert werden können. Haas appellierte, gerade auch in Krisenzeiten den Mut zu haben, in nachhaltige und innovative Bauansätze zu investieren.
 
Jochen Lam, Associate Partner bei Transsolar Energietechnik GmbH, nahm den Faden auf und zeigte anhand von konkreten Beispielprojekten, wie die Bauwende durch neue Prozesse und innovative Energiekonzepte gelingen kann.
 
Dr. Stefanie Weidner, Vorständin der Werner Sobek AG, ergänzte mit Einblicken in die Planungskulturen in Schweden und Dänemark. Sie wies darauf hin, dass Klimaschutz und Suffizienz in vielen Ländern bereits als Selbstverständlichkeit in den Vertragsstandards verankert sind.
 
Prof. Anne Sick, Leiterin des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe und Honorarprofessorin der Hochschule Karlsruhe, plädierte ebenfalls für mehr „Mut zur Suffizienz“. Anhand der Sanierung einer Schulturnhalle schilderte sie das städtische Vorgehen, mittels vereinfachter Planung und dem Verzicht auf unnötige Bauelemente nicht nur Ressourcen zu schonen, sondern auch funktionale und ästhetische Architektur zu schaffen.
 
Neben Diskussionsmöglichkeiten konnten die rund 60 Teilnehmenden über eine Live-Umfrage ihre Perspektiven einbringen. Einigkeit herrschte darüber, dass nachhaltiges Bauen eine gemeinschaftliche Aufgabe ist. Die wichtigsten Forderungen der Teilnehmenden lauteten: mehr „Bewusstsein und Schulungen“ sowie stärkere „Kooperationen bei Planungs- und Bauprozessen“, um den Übergang zu emissionsfreiem Bauen zu ermöglichen.
 
Herausforderungen bei der Umsetzung nachhaltiger Bauprojekte sahen die Teilnehmenden vor allem in der „fehlenden Akzeptanz bei Bauherren und Investoren“ sowie in „komplexen gesetzlichen Anforderungen“. Technische Probleme oder ein Mangel an ökologischen Materialien mit ästhetischer Qualität wurden hingegen weniger als Hindernis identifiziert.
 
Am Ende der Veranstaltung zogen die fünf Projektpartner Architektenkammer Baden-Württemberg, Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), Ingenieurkammer Baden-Württemberg und solid UNIT Baden-Württemberg nach anderthalb Jahren Projektlaufzeit eine positive Bilanz: „Mehrere tausend Menschen haben wir mit unserem Angebot bereits erreicht. Mehr als 60 Wissensbausteine sind online, und in den kommenden Wochen werden weitere hinzukommen. Besonders freuen wir uns, dass die Wissensplattform auch zukünftig für alle Interessierten verfügbar sein wird“, resümierte die Projektleiterin Wiebke Zuschlag.
 
„Klimaneutral Massiv Bauen@skills.BW“ ist ein digitales Weiterbildungsformat rund um den klimaneutralen Massivbau. Auf der Wissensplattform www.bau-klimaneutral.de stehen hierfür eine Vielzahl kompakter Videos und Praxis-Einblicke zur Verfügung. Gefördert wird die Plattform durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Rahmen des Förderprogramms „BAU.weiter.BILDEN@BW“.

Quelle und Foto: Solid UNIT Deutschland

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