29.02.2024

Leichtbeton für Zoo Augsburg

Gebäudehülle für Wirtschaftsgebäude

Zur besonderen Ausstrahlung des neuen Wirtschaftsgebäudes im Augsburger Zoo trägt die architektonische Gestaltung ebenso bei wie die Optik des Baustoffs. Die bis zu 60 Zentimeter starke Gebäudehülle, die damit auch besonders robust, energieeffizient und nachhaltig ist, besteht aus Liapor-Leichtbeton.

Wenn von einem neuen städtischen Wirtschaftsgebäude die Rede ist, denken die meisten Menschen vermutlich an einen schmucklosen, rein funktionalen Zweckbau ganz ohne Charakter und Strahlkraft. Ganz anders verhält es sich dagegen beim neuen Wirtschaftsgebäude im Augsburger Zoo, das schon aus der Ferne ausgesprochen spannungsreich wirkt. Wesentlichen Anteil daran hat die differenzierte Kubatur des zweistöckigen Gebäudes, ebenso wie die dunkle Holzverkleidung des Obergeschosses, das sich so markant von den übrigen, hellen Gebäudeteilen abhebt.

Lebendige Oberfläche

Und auch beim Näherkommen überrascht das Objekt, denn die glatt wirkenden, hellen Außenwände weisen im Detail eine überaus lebendige, konturierte Oberfläche auf. Sie bestehen aus Liapor-Leichtbeton, und stellenweise sind verschiedene Schüttungslagen zu erkennen wie auch die zugegebenen Liapor-Blähtonkugeln. Die Gebäudehülle ist im Erdgeschoss mit den dortigen Werkstätten 45 Zentimeter stark, während sie im Obergeschoss im Bereich der Personalräume knapp 60 Zentimeter misst. Der holzverkleidete aufgesetzte Quader mit dem breiten Fensterband besteht dagegen aus Ortbeton und Holz.

Robustheit inklusive Wärmedämmung

Konzipiert wurde das neue Wirtschaftsgebäude von Annabelle Schmid von Schmid Architekten in Augsburg. Es ist gemäß der Aufgabenstellung ein zentrales Gebäude im Wirtschaftshof des Zoos mit Werkstätten, Sozialräumen, Büros, einem Aufenthaltsraum und einer überdachten Lagerfläche. Die Entscheidung für den Baustoff Liapor-Leichtbeton fiel aus mehreren Gründen: „Im Wirtschaftshof des Zoos herrscht immer viel Verkehr mit Anlieferungen auch durch Fremdfahrzeuge. Deshalb sollte mit dem Liapor-Leichtbeton eine besonders robuste Gebäudehülle entstehen, die einen Rempler oder Stoß auch durchaus verzeiht. Eine Fassade mit zusätzlichem Wärmedämmverbundsystem könnte das nicht leisten und stand daher nicht zur Debatte. Zusätzliche Dämmschichten waren aber auch unter energetischen Gesichtspunkten nicht erforderlich, denn der Leichtbeton gewährleistet durch die enthaltenen Liapor-Blähtonkugeln ganz von allein die nötige Wärmedämmung des Gebäudes“, erklärt Annabelle Schmid.

Ökologische Pluspunkte

Daneben spielten auch ökologische Aspekte bei der Baustoffwahl eine Rolle: „Die monolithische Gebäudehülle ist besonders dauerhaft und langlebig. Außerdem enthält sie keinerlei erdölbasierte Stoffe“, betont die Architektin. „Nicht zuletzt überzeugt der Liapor-Leichtbeton auch durch die Tatsache, dass er sich ohne aufwendige Schichtentrennung problemlos recyceln und wiederverwerten lässt. Dabei fällt keinerlei Sondermüll an.“

Unverputzte Ästhetik

Im Mai 2021 begannen die Rohbauarbeiten des neuen Wirtschaftsgebäudes. Insgesamt kamen rund 350 Kubikmeter eines LC12/13 D1.2 zur Verwendung. Geschalt wurde mit bis zu 1,20 mal 2,70 Meter großen Standardtafeln. Hergestellt und geliefert wurde der Liapor-Leichtbeton von der Rennig Beton GmbH & Co. KG in Augsburg, die Ausführung übernahm die Klaus Hoch- und Tiefbau GmbH in Wehringen. Für die meisten Beteiligten war es das erste Leichtbetonprojekt, das jedoch mit Bravour gemeistert wurde. Und auch die Bauherrschaft war vom Baustoff begeistert – spätestens bei der Betrachtung der vorab erstellten Probewand, die die besondere Ästhetik des Baustoffs sicht- und greifbar machte. Heute findet sich diese Ästhetik auch im Gebäudeinneren in Form der großen, unverputzten Liapor-Leichtbetonflächen etwa in den Sozialräumen. Im gesamten Gebäude herrscht dabei ein sehr angenehmes und ausgeglichenes Raumklima. Schließlich wirkt die gesamte Masse des Liapor-Leichtbetons wie ein großer Puffer und Speicher, der Temperaturänderungen nur sehr zeitverzögert ins Innere abgibt.

Vom Baustoff begeistert

Alle Sichtbetonflächen außen wurden zuletzt noch hydrophobiert, und im Sommer 2023 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Wirtschaftsgebäudes. „Alle am Bau Beteiligten haben großen Pioniergeist bewiesen und dieses Objekt, das übrigens der erste Leichtbetonbau in Augsburg ist, sehr erfolgreich umgesetzt“, so Annabelle Schmid. „Wir sind alle absolut begeistert vom Baustoff Liapor-Leichtbeton und bauen damit jederzeit gerne wieder.“

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