26.07.2023

Vollständig dekarbonisiertes Zementwerk

Das erste in Deutschland – im Bau ab 2026

Erstes vollständig dekarbonisiertes Zementwerk in Deutschland: Heidelberg Materials erhält Förderung aus dem EU-Innovationsfonds

▪ Das neue Projekt GeZero von Heidelberg Materials wird die Zementproduktion im nordrhein-westfälischen Werk Geseke vollständig dekarbonisieren
▪ Das erste Projekt seiner Art wird eine vollständige CCS-Wertschöpfungskette für einen Standort im Landesinneren aufbauen und soll ab 2029 jährlich 700.000 t CO2 abscheiden
▪ Der EU-Innovationsfonds unterstützt Vorzeigeprojekte, die zu erheblichen Emissionsminderungen führen – in der dritten Vergaberunde für Großprojekte hat die Europäische Kommission 239 Anträge erhalten

Der EU-Innovationsfonds, eines der weltweit größten Förderprogramme für innovative kohlenstoffarme Technologien, hat das bahnbrechende GeZero Carbon Capture and Storage (CCS)-Projekt von Heidelberg Materials zur Ausarbeitung eines „Grant Agreement“ ausgewählt. Im Rahmen des Projekts wird im Zementwerk des Unternehmens in Geseke ein völlig neues Betriebskonzept umgesetzt. „Mit GeZero werden wir einmal mehr zeigen, wie der Pioniergeist von Heidelberg Materials den Weg für die Dekarbonisierung unserer Industrie ebnet“, sagte Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials. „Wir werden die ersten sein, die eine vollständige CCS-Wertschöpfungskette für die Abscheidung, den Transport und die dauerhafte Speicherung aller CO2-Emissionen an einem deutschen Binnenstandort realisieren. Ich freue mich über die Unterstützung durch den EU-Innovationsfonds, die eine wichtige Anerkennung ist und den notwendigen Rückhalt auch von politischer Seite zum Ausdruck bringt.“

Der einzigartige Ansatz von GeZero wird eine Lösung für Standorte im Landesinneren bieten, die sich nicht in unmittelbarer Nähe zur Küste oder zu einer Wasserstraße befinden. Das Projekt umfasst eine Transportlösung zur zeitlichen Überbrückung, bis die erforderliche Pipeline-Infrastruktur zur Verfügung steht, und ist auf die Abscheidung von rund 700.000 t CO2 pro Jahr ausgelegt. Da die Anlage auch die Emissionen aus der Biomasse abscheidet, die an Stelle fossiler Brennstoffe eingesetzt wird, wird Geseke eines der ersten europäischen Zementwerke sein, das vollständig dekarbonisierten Zement und Klinker herstellen kann. Der Bau der Anlage wird 2026 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant.

„Wir sind bereit loszulegen. GeZero ist ein echtes Vorreiterprojekt für schnelle und umfassende Dekarbonisierung in einem der größten Industrieländer der Welt. Mit seinem völlig neuen Logistikkonzept ergänzt es unser bestehendes CCUS-Portfolio um eine wichtige Modelllösung für Industriestandorte im Binnenland“, sagte Dr. Nicola Kimm, Chief Sustainability Officer und Mitglied des Vorstands.

Zusätzlich zur Abscheideanlage wird das GeZero-Projekt einen neuen Oxyfuel-Ofen der zweiten Generation in Verbindung mit einer CO2-Reinigungs- und Verflüssigungsanlage sowie Bahnverladung und Zwischenspeicher umfassen. Der elektrische Energiebedarf soll ausschließlich durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Eine neue Fotovoltaikanlage auf dem Werksgelände wird dazu beitragen, den Bedarf zu decken.

Projektpartner Wintershall Dea wird für die dauerhafte Speicherung des CO2 verantwortlich sein. Nach der Abscheidung wird es zum Verteilungszentrum von Wintershall Dea in Wilhelmshaven transportiert. Von dort aus wird es per Schiff/Pipeline zu Offshore-Speicherstätten in der Nordsee transportiert. Um weitere Synergien zu schaffen, wird GeZero auch als Hub für lokale, kleinere CO2-Emittenten fungieren und ihnen Zugang zur Infrastruktur für die Zwischenspeicherung und Bahnverladung bieten.

„Dieses Projekt setzt einen wichtigen Meilenstein für die Zementindustrie und für ein effektives CO2-Management in Deutschland. Wir setzen nun auf den Rückenwind durch die zukünftige deutsche Carbon-Management-Strategie und die zu schaffenden regulatorischen Rahmenbedingungen“, sagte Christian Knell, Sprecher der Geschäftsleitung von Heidelberg Materials Deutschland.

Der EU-Innovationsfonds konzentriert sich auf Vorzeigeprojekte mit europäischem Mehrwert, die zu erheblichen Emissionsreduzierungen führen können. Auf ihre dritte Aufforderung zur Einreichung von Großprojekten hin hatte die Europäische Kommission 239 Anträge erhalten. 41 Projekte wurden für die Ausarbeitung einer Finanzhilfevereinbarung ausgewählt, darunter fünf aus dem Zement- und Kalksektor. Die Unterzeichnung des Grant Agreement wird für Ende 2023 erwartet.

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