31.05.2022
Concrete Design Competition REIMAGINE entschieden
Zwei Preise, drei Anerkennungen
Düsseldorf, Mai 2021 Der Concrete Design Competition 2021/2022 ist entschieden. Die 14. Runde des vom InformationsZentrum Beton ausgelobten Studentenwettbewerbs stellte den Nachhaltigkeitsgedanken in den Fokus und forderte von den Studierenden nicht nur, Beton innovativ einzusetzen, sondern auch, gesellschaftliche Belange einzubeziehen. Unter dem Motto ReImagine sollten sie Forschungs- und Entwurfsarbeiten einreichen, die einen wohlüberlegten Einsatz von Beton in dauerhaften Konstruktionen oder in wiederverwendbaren Elementen untersuchen, die kluge Verfahren für Gebrauch, Wiederverwendung und Vermeidung von Schalung erkunden, und die gleichzeitig Stellung zu wirtschaftlichen Sachverhalten, zu Nachhaltigkeitsanforderungen oder sozialen Anliegen beziehen. Aus den zahlreichen Einsendungen vergab die Jury zwei Preise und drei Anerkennungen.
Die Jury war mit Dr. Sandra Hofmeister, Prof. Dr. Markus Holzbach, Martin Tessarz in Vertretung für Prof. Jan Kampshoff, Ulrich Nolting, Prof. Dr. Holger Techen und Prof. Anca Timofticiuc interdisziplinär besetzt. Sie bewertete 20 Forschungs- und Entwurfsarbeiten, die von Studierenden der Fachrichtungen Architektur (Entwerfen, Baugestaltung, Baukonstruktion oder Baustoffkunde), Tragwerkskunde aus dem Bereich Bauingenieurwesen und verwandten Disziplinen eingereicht wurden. „Die Entwürfe setzten sich auf vielerlei Weise eindrucksvoll mit dem Nachhaltigkeitspotential von Beton auseinander und loten technisch-konstruktiv, gestalterisch und materialkundlich die Möglichkeiten des Baustoffs hinsichtlich Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft, Urban Mining und städtebaulichem Umgang mit dem Bestand aus“, erläutert Jury-Mitglied Ulrich Nolting, Geschäftsführer des InformationsZentrums Beton.
Der erste Platz ging an Joshua Weber und Marisa Gaab von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Bereich Produktdesign unter der Leitung von Prof. Chris Kabel. Die Jury war von dem praxisbezogenen Projekt „Kickstand – Fahrradständer“ begeistert, das sich gestalterisch ansprechend mit der Ordnung der Fahrradkultur im öffentlichen Raum beschäftigt. Dabei setzten sich die Studierenden intensiv mit der Ressourcenschonung durch minimalen Materialeinsatz auseinander.
Der zweite Platz wurde an Studierende an der Technischen Universität Braunschweig, Institut für Baukonstruktion unter der Leitung von Univ.-Prof. Helga Blocksdorf, verliehen. Lukas Eilers und Nikolaus Theissen entwarfen mit „campus laboratory“ einen leichten Bau als Forschungslabor für die digitale Fabrikation. Ihre Beschäftigung mit der Tragwerksforschung sowie der Produktion, Montage und Materialeffizienz leistete außerdem einen Beitrag zum platzsparenden, effizienten Bauen.
Eine Anerkennung erhielt Melanie Schlanser für „Ein Haus für Musik“. Die Studierende an der Technischen Universität München, Lehrgebiet „Entwerfen und Gestalten“ unter der Leitung von Prof. Uta Graff, setzte sich intensiv mit dem Bestandsbau einer ehemaligen Musikschule und dem Potential des Stahlbetonbaus in puncto Rückbau und Wiedergewinnung auseinander. Neben der Beschäftigung mit den Möglichkeiten des Urban Minings beeindruckte die Jury der skulpturale Charakter des Entwurfs und die Idee der idealen Materialfindung.
Mit „Betonreserve als Kulturzentrum“ loteten Christine Feistl und Lisa Schmidt Möglichkeiten zur Transformation eines Parkhauses aus. Ihre architektonische Reaktivierung trägt städtebaulich auf nachhaltige und ressourcenschonende Weise zur kulturellen und sozialen Nachverdichtung bei. Die Studierenden der Technischen Universität Berlin, Fachbereich Architektur, Bildende Kunst unter der Leitung von Birgit Klauck, lieferten einen Entwurf ab, der die Jury außerdem durch seinen Umgang mit dem Material und der konzeptionell starken, verständlichen Darstellung überzeugte.
Mit der Forschungsarbeit „Insulation Block with Injection 3D Printing“ untersuchten Yinan Xiao und Bo Wang die integrale Verbindung von Tragwerk, Dämmung und Dichtung. Die Studierenden an der Technischen Universität Braunschweig, Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz unter der Leitung von Prof. Libo Yan und Aileen Vandenberg sowie dem Institut für Tragwerksentwurf unter der Leitung von Prof. Norman Hack, leisten damit einen Beitrag zur Müllreduzierung, Gewichts- und Energieeinsparung. Die Jury beeindruckte, wie Technologie in intelligenter Weise weitergedacht wurde.
„Concrete Design Competition“
Der Concrete Design Competition ist eine Initiative der europäischen Zement- und Betonindustrie, die mit diesem Wettbewerb einen Beitrag zur Förderung innovativer Entwurfskonzepte leisten möchte. Er richtet sich an Studierende der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen, Design und verwandter Disziplinen. Als Plattform für Materialforschung und Materialdesign gibt der Concrete Design Competition keine konkreten Aufgabenstellungen in Form von Raumprogrammen, Orten oder Typologien vor, sondern stellt den individuellen gestalterischen Umgang mit dem Material Beton in den Mittelpunkt. Dessen besondere Eigenschaften und Potentiale sollen erforscht und für die Umsetzung eigener Entwurfskonzepte nutzbar gemacht werden – gleichermaßen als Ideengeber und Ideentreiber des gestalterischen Prozesses.